Pflanzliche und homöopathische Medikamente
Heilpflanzen sind seit Menschengedenken zur Linderung von Krankheiten eingesetzt worden. Die moderne Phytotherapie ist mit der alten Kräutermedizin jedoch nicht mehr vergleichbar. Heute werden pflanzliche Medikamente nach exakten Vorgaben in einem definierten Herstellungsverfahren gefertigt und in wissenschaftlichen Studien auf ihre Wirksamkeit überprüft.
Für viele pflanzliche Medikamente gibt es sehr gute Studienergebnisse. Teilweise sind pflanzliche Medikamente auch in medizinischen Leitlinien aufgenommen worden, z.B. Johanniskraut bei Depression. Dabei handelt es sich in der Regel um standardisierte Extrakte mit hochdosiertem Wirstoffgehalt, die mit einfachen Teeaufgüssen oder Billigpräparaten aus dem Supermarkt nicht zu ereichen sind.
Auch für einige homöopathische Komplexpräparate gibt es gute Wirksamkeitsnachweise, z.B. bei Infekten oder leichteren Verletzungen sowie allgemein zur Verbesserung von Leistungsfähigkeit und Regeneration.
Eine weitere besondere Therapierichtung ist die Anthroposphische Medizin, die nach geisteswissenschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichtet ist und sowohl pflanzliche Medikamente wie speziell zusammengesetzte homöopathische Medikamente verwendet.
Insgesamt sind moderne pflanzliche und homöopathische Medikamente bei vielen Erkrankungen sehr effektiv wirksam. Sie sind meistens ohne ernsthafte Nebenwirkungen und deshalb rezeptfrei verkäuflich (grünes Rezept). Die Verschreibungspflicht für Medikamente bezieht sich nämlich nur auf die Gefahr von ernsthaften Nebenwirkungen (rotes Rezept) und ist völlig unabhängig von der Wirksamkeit eines Medikamentes. In letzter Zeit hat diesbezüglich bei einigen Krankenkassen ein Umdenken begonnen und teilweise werden pflanzliche Medikamente in begrenztem Umfang zurückerstattet. Am besten erkundigen sie sich dazu direkt bei Ihrer Krankenkasse.